„Was vor 100 Jahren von Freiburg aus begann...trägt heute weltweit Frucht“ – so Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch beim Festgottesdienst am 12. Juli 2015 in Merzhausen. Dort hatte sich die Schönstattfamilie versammelt, um für das MTA Bild zu danken, das vor 100 Jahren in Freiburg in einem Antiqitätengeschäft in der Herrenstraße entdeckt und nach Schönstatt gebracht worden war. Dem Festgottesdienst voraus war ein Pilgerweg gegangen, bei dem in drei Etappen das Bild der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt vom Diözesanheiligtum in Oberkirch nach Freiburg getragen worden war. Unterwegs waren dem Bild an den großen Marienwallfahrtsorten kleine Zeichen mitgegeben worden, Zeichen, die an die Wirksamkeit Mariens in der Geschichte erinnern, eine Wirksamkeit, die wir heute in ihren Heiligtümern erleben.
Am Sonntagmorgen versammelten sich die Pilger und viele, die zu diesem Tag dazu gekommen waren, in der Freiburger Herrenstraße, wo einst das Bild seinen Aufbruch genommen hat. Hier wurde für alle die Gründungsurkunde Schönstatts lebendig, in der Pater Kentenich davon gesprochen hatte, dass in der Weltgeschichte oft das Kleine und Unbedeutende die Quelle des großen war. Das hat sich auch im Marienbild von Schönstatt gezeigt. „Für Gott gibt es keine Ladenhüter“, so Pfarrer Lukas Wehrle, der Diözesanleiter der Schönstattbewegung. Die Herkunft des Bildes macht deutlich, dass Gott jede und jeden braucht, dass er niemand übersieht und allen eine Berufung schenkt. Dieses Bild trugen die Pilger an diesem Sonntagmorgen von der Herrenstraße nach merzhausen, wo heute das Heiligtum der Berufung steht und wo ca. 400 Pilger ein Begegnungsfest feierten.
In einer bewegenden Predigt brachte der Bischof das Bild und seinen Weg in Zusammenhang mit der Marienverehrung und Marienliebe von Papst Franziskus. Maria zeigt uns, dass wir kein Recht mehr haben, uns „als Waisen zu fühlen… wir haben eine Mutter“, so zitierte der Bischof Papst Franziskus. Das Marienbild, das von Freiburg nach Schönstatt und von dort in die Welt gewandert ist, zeigt uns Maria mit dem Kind, einander zärtlich zugewandt, sie ist die „die Frau des missionarischen Aufbruchs und die Mutter der ansteckenden Zärtlichkeit“. Der Bischof rief dazu auf, im Liebesbündnis die Hand dieser Mutter zu ergreifen und mit ihr den Pilgerweg des Glaubens zu gehen.
Nach dem Mittagessen im Gemeindehaus versammelten sich die Festgäste beim Heiligtum der Berufung, um sich dort senden zu lassen und das Bild der Gottesmutter mit in den Alltag zu nehmen. Spiritual Peter Falk sagte den Pilgern zum Aufbruch: „Maria bittet uns: Schau mich an! Erzähle mir von Dir! Maria frägt uns: Was kann ich für Dich tun? Und sie bittet uns: Nimm mich mit! Für diese Bitte Marias steht unser Heiligtum und unser Gnadenbild“ – so Spiritual Falk.
Zum Schluss wurden der MTA 100 Rosen geschenkt für die 100 Jahre ihrer liebevollen Ausstrahlung im Heiligtum. Ein kleines MTA Bild auf magnetischer Folie wurden allen Pilgern als Auftrag mitgegeben. Maria ist eine Frau mit „magnetischer Wirkung“ so Peter Falk. Sie will „raus aus dem Rahmen und rein in das Leben“! Am Ende eines bewegenden Tages stand der Auftrag: „Geben wir dem Bild einen Platz an außergewöhnlichen Orten in unserem Leben!“ Der Weg, der vor 100 Jahren begonnen hat, ist noch nicht zu Ende.
LW