Hier finden sie einen aktuellen Artikel über Bischof Reinhold.
Auch Radiovatican hat einen Artikel veröffentlicht.
Auch schoenstatt.org berichtet:
Veröffentlicht am 27. Mai 2017 In Dilexit ecclesiam, Schönstätter
Schönstattpriester Reinhold Nann in Peru zum Bischof ernannt
VATIKAN/PERU •
Am heutigen Samstag, 27. Mai, an dem Papst Franziskus zum Pastoralbesuch in Genua weilt, gab der vatikanische Pressesaal die Ernennung des Schönstattpriesters Reinhold (Rainaldo) Nann, Mitglied des Institutes der Schönstatt-Diözesanpriester, zum Prälaten der Territorialprälatur Caravelí im Süden Perus bekannt.
Pfr. Reinhold Nann, hatte erst vor einigen Wochen seine neue Pfarrstelle im Amazonasgebiet Perus angetreten. Der 56 Jahre alte gebürtige Freiburger ist ein sogenannter Fidei-Donum-Priester, gehört also jener Gruppe von Weltpriestern aus wohlhabenden Ländern an, die, von ihren Heimatdiözesen entlohnt, für eine bestimmte Dauer seelsorgerliche Aufgaben in einem Entwicklungsland übernehmen. Reinhold Nann ist seit 1992 in Peru tätig und ganz offensichtlich mit großer Freude.
Er war in mehreren Orten tätig, meist in sehr armen Pfarreien, und koordinierte auch die Schönstatt-Bewegung in Trujillo, wo das erste Schönstatt-Heiligtum Perus steht. An diesem Wochenende ist er bei der Landestagung der Schönstatt-Bewegung von Peru.
In einem Brief zu Weihnachten 2016 schreibt der heute ernannte Bischof: „Ich werde immer mehr zum Fan von Papst Franziskus. Sein Einsatz für eine arme Kirche unter den Armen ist auch meiner. Sein Ruf, mehr an die Peripherien zu gehen, treibt mich an. Die Schreiben Evangelii Gaudium, Laudato si und Amoris Laetitia sind mir aus dem Herzen gesprochen.“
Der hat ihn nun zum Bischof berufen, im Dienst an der Kirche, im gelebten Dilexit Ecclesiam.
Unter den ersten Gratulanten war P. José Luis Correa, der gerade in Costa Rica ist und viel mit P. Reinhold (Reinaldo) Nann zusammengearbeitet hat.
Ein Anruf, der dein Leben verändert
Reinhold Nann schreibt heute, unmittelbar nach der Bekanntgabe seiner Ernennung:
„Da kommt ein Anruf, der dein Leben verändert.
Am 22. Mai um 9.15 Uhr erhielt ich einen Anruf in meiner Pfarrei in El Estrecho: Der Sekretär des Apostolischen Nuntius in Peru war am Telefon: „Sind Sie allein? Kann niemand unser Gespräch hören? … Wir haben uns mit Ihnen beschäftigt und jetzt hat der Heilige Vater, Papst Franziskus, Sie als Prälatbischof für die Prälatur Caravelí ernannt. Nehmen Sie die Ernennung an?“
Ich war für einen Moment wie erstarrt. Ich wollte nicht weg vom Putumayo, wollte meine Leute hier nicht allein lassen. Ich bat ihn um Bedenkzeit, und er sagte mir, ja, 24 Stunden. Der Ärmste war schon seit fast einem Monat hinter mir her, doch auf meiner Missionsreise in die Dörfer am Putumayo hatte er mich nicht erreichen können. (…)
In diesen 24 Stunden habe ich nachgedacht und gebetet. Ich konnte mit niemandem reden, nicht einmal mit meinem Beichtvater. Meine Frage war: Herr, ist es der Wille Gottes, dem Papst zu gehorchen, der mich berufen hat? Ist der Wille Gottes hier bei diesen ärmsten indigenen Völkern am Putumayo, die mich so sehr brauchen und an die ich mich gerade erst gewöhne? Es geht mir nicht um Macht und Geld und Ansehen, ich möchte dienen.
Nach und nach wurde mir klar, dass ich es gewesen war, der den Putumayo gesucht hatte. Es war ich, der gerne hier arbeiten wollte. Und dieser Anruf nun hatte gar nichts mit mir zu tun. Es musste der Wille Gottes sein. Es ist mir immer noch sehr schwer, wenn ich daran denke, dass ich bald meine Leute hier verlassen muss. Ich sagte zu Gott: Du musst auch eine Lösung für diese Menschen suchen, denn das ist jetzt deine Schuld, nicht meine.
Von Caravelí weiß ich nicht viel. Es liegt bei Arequipa, ist eine kleine Stadt in einem heißen Tal. Die Prälatur umfasst 22 Pfarreien auf einem Gebiet von 20.000 Quadratkilometern. Nur in sieben Pfarreien gibt es einen Priester. Die meisten Einwohner leben in kleinen Dörfern auf den Bergen und sprechen Quechua. Ich war noch nie dort. Doch ich habe viele Bücher von José María Arguedas gelesen und Namen wie Lucanas, Puquio, Cora Cora kommen wir bekannt vor. Ich stelle es mir vor wie ein größeres und abgelegeneres Santiago de Chuco (wo ich gearbeitet habe), in den Anden zwischen Nazca, Arequipa und Ayachuco.
Je länger ich mir vorstellte, wie es sein würde, dort zu arbeiten, umso mehr Ruhe erfüllte mich, ein klares Zeichen der Gegenwart des Geistes Gottes. Nacht träumte ich von Arguedas und von Papst Franziskus, der eine arme Kirche unter den Armen will. Ich werde Bischof sein, nach dem Stil von Papst Franziskus: nahe beim Volk, einfach, evangelisierend. Und zu meiner eigenen Überraschung sagte ich dem Nuntius am folgenden Tag: „Ja, ich nehme an.“
Die Bischofsweihe ist in Caravelí, das weiß ich schon. Wenn ich das Datum weiß, gebe ich Bescheid. Und ich bitte, beten Sie für mich, dass mich das Amt nicht stolzer, sondern dienstbereiter macht.
hier der Link zum Blog von Bischof Reinhold Nann.